Bericht zum Weltrekord GBC in Hamburg
- vor 2 Tagen
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Rückblick auf ein einzigartiges LEGO-Event: den Weltrekordversuch Great Ball Contraption (GBC) in Hamburg am Wochenende vom 28. bis 30. November 2025. Es war ein Wochenende voller Leidenschaft, Technik, Freundschaft und Tausenden kleiner Bälle, die ihren Weg durch einen riesigen Parcours fanden.

Vorbereitung
Über Umwege kam eine Einladung zur Teilnahme an einem GBC-Weltrekordversuch. Die Wochen vor der Veranstaltung waren geprägt von netten Kontakten über Discord und täglich wachsender Begeisterung. Die Anzahl der Module stieg schnell: zuerst 850, dann 932, dann 970 und schließlich weit über die magische Grenze von 1000. Auch die Workshop-Module wurden in Angriff genommen, oft in angepassten Versionen. Und die Frage, ob es genug Bälle und Tore geben würde, wurde schnell beantwortet: Es wurden nicht weniger als 16.000 Bälle und mehr als genug Tore zugesagt.
Anreise und Aufbau
Am Donnerstagmorgen machte ich mich mit einem überfüllten Auto auf den Weg nach Hamburg. Eigentlich wusste ich gar nicht genau, wo das liegt; Topografie ist immer noch nicht mein Ding. Die Fahrt dauerte wegen Staus und hohem Verkehrsaufkommen sieben Stunden. Gegen zwei Uhr nachmittags kam ich in Hamburg an, das sich als beeindruckende Hafenstadt herausstellte. Der Empfang war reibungslos und freundlich: „Dein Platz ist dort.“ Natürlich wurde zuerst ein bisschen mit den anderen GBC-Mitgliedern geplaudert. Ein paar Module wurden aufgestellt, aber das Wichtigste war, sich endlich persönlich zu sehen, statt nur über Discord oder YouTube. Die Baumeister waren aus allen Himmelsrichtungen angereist: Amerika, Kanada, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Schweden, Norwegen und noch mehr Länder. Gegen sechs Uhr waren wir fertig und gingen zum Hotel.
Hotel
Die Hotels in der Umgebung waren ziemlich teuer, zwischen 650 und 700 Euro. Glücklicherweise gab es eine Alternative: ein Hotel in Netelnburg für nur 128 Euro. Ein einfaches Hotel mit einer ausgezeichneten Verbindung (alle 10 Minuten) zur Messe. Nicht schlecht, finde ich. Geld gespart, um es für ... füllen Sie selbst aus.
Freitag
Am Freitagmorgen fuhren wir (Ben, einer der Organisatoren, und ich) um 7:22 Uhr mit dem Zug zur Halle. Dort konnten wir in Ruhe weiterbauen: Mein Teil bestand aus fünfzig Modulen. Gemeinsam mit den Nachbarn wurde geprüft, wie alles richtig angeschlossen werden konnte. Bei einigen stieg der Stress, denn um halb zwei musste alles fertig sein. Um Punkt zwei Uhr begann der erste Tag. Langsam wurden alle Module eingeschaltet, eine überwältigende Anzahl von 1169. Die ersten Bälle rollten, und natürlich gab es Störungen. Auch ein Modul von mir war während der Fahrt beschädigt worden (Notbremse, wodurch das Modul durch das ganze Auto flog), aber nach einigen Reparaturen funktionierte alles wieder. Am Ende befanden sich etwa 7.650 Bälle im Kreislauf.
Filmen
Der blaue Ball sollte verfolgt werden, aber der erste Versuch schlug fehl. Auch der zweite Versuch war nicht erfolgreich. Für einen weiteren Versuch blieb keine Zeit mehr. Nach Berechnungen würde eine Runde zwischen drei und fünf Stunden dauern. Der Rest des Tages wurde mit Gesprächen, Geselligkeit und Hilfsbereitschaft ausgefüllt. Alle verstanden sich auf Anhieb und boten Hilfe an, wo sie gebraucht wurde. In der Pausenecke gab es reichlich zu essen und zu trinken: Süßigkeiten, Kekse, Kaffee, Tee und natürlich Knackwurstbrötchen. Um neun Uhr abends endete der Tag, müde, aber zufrieden.
Samstag
Nach dem Frühstück im Hotel fuhren wir wieder mit dem Zug los. Heute musste es klappen, auch wenn alle das Gefühl hatten, dass das Zusammensein mit der Community eigentlich das Wichtigste war. Der Rekord wäre nur das Tüpfelchen auf dem i. Plötzlich zog ein kleines Mädchen an meinem Hemd und sagte panisch: „Da ist ein Kugelstau!“ Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Stau von Bällen in einem Behälter handelte, was sehr lustig war. Auch LEGO selbst war vor Ort, um alles festzuhalten.
In der Zwischenzeit wurden bereits die blauen Bälle herumgereicht. Von den sieben fielen fünf sehr schnell aus dem Kreislauf heraus, nur zwei blieben übrig. Die Spannung stieg, aber die Module funktionierten offenbar gut. Cyriel, sind deine Module richtig angebracht, funktionieren sie? Ja, klar, entspann dich. Und fünf Minuten später waren sie durch meine Module durch.
Die Spannung stieg weiter. Noch 15 Module, 14, 13..., 3..., 2..., 1... Ja! Wir haben es geschafft! Am Ende schafften sie sogar eineinhalb Runden mit 1729 und 1741 Modulen. Die Euphorie und Brüderlichkeit waren beispiellos. Am Abend folgte noch ein AFOL-Abend mit einem unmöglichen Speed-Build eines Star Destroyers, einer Auktion, einem Turmbauwettbewerb und einem von der Organisation angebotenen Abendessen.

Sonntag
Am Sonntag schliefen wir bis 7:30 Uhr aus und fuhren mit dem Auto zur Messe. Es war der letzte Tag, und das fand jeder schade. Aber nun ja, es war Sonntag. Da wird nicht gearbeitet. Auch nicht von den Modulen. Mit Humor und Teamwork wurden Störungen behoben. Bälle wurden verfolgt, gefilmt, und alles lief reibungslos.
Abbau
Um sechs Uhr abends folgte eine Abschlussrede des Vorsitzenden von SteinHansse und des Messemanagers. Im Frühjahr hatten sie insgeheim auf 400 Module gehofft, aber es wurden über 1100! Danach wurde alles in aller Ruhe abgebaut, das Auto gepackt und um neun Uhr fuhren wir nach Hause. Um zwei Uhr nachts kam ich nach Hause, noch voller Adrenalin. Ausladen (3.00 Uhr), Formel 1 schauen (5.00 Uhr) und – ach – gleich weiter zur Arbeit.
Livestream
Das ganze Wochenende über sorgte BrickBrian für einen Livestream. Auch das war eine einzigartige Leistung! Die Livestreams sind noch auf Twitch und YouTube zu finden. Die Aufzeichnung vom Samstagmorgen kann hier angesehen werden: https://www.youtube.com/live/S-rVlAYqmtQ?start=2388 (von 0:40 bis 3:36 Uhr).
Statistiken
• 12.100 Besucher
• 63 Konstrukteure aus 10 Ländern
• maximal 1169 Module in zusammenhängender Funktion
• Sonntagabend noch 1108 Module aktiv
• 350-400 Meter lang
• circa 7.650 Bälle im Kreislauf
• 102 Workshop-Module
• durchschnittliche Dauer des Kreislaufs gut 3 Stunden und 30 Min
Das war ein Rückblick auf mein unvergesslichstes LEGO-Event. Ein Weltrekordversuch, der nicht nur Zahlen, sondern vor allem Erinnerungen, Freundschaften und ein Gemeinschaftsgefühl hervorgebracht hat. Denn letztendlich geht es nicht nur um die Bälle, die weiterrollen, sondern um die Menschen, die Gemeinschaft, die gemeinsam baut. Vielen Dank an die Organisatoren Olliver, Ben und Matthias.

Ob ich Ende Februar mit nach Wolfsburg kommen möchte... Äh, wo liegt das denn?
Cyriel van de Ven




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